Aus dem Gemeinderat: Stromspeicher für Speichersdorf

Der Gemeinderat behandelte in seiner zweiten April-Sitzung den Antrag der Firma Primus Energie GmbH aus Regensburg zur Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan auf dem Grundstück Flurnummer 156 in der Gemarkung Kodlitz. Auf der Frankenberger Höhe, der dem neuen Bebauungsplan seinen Namen gibt, will die Gemeinde dafür ein gemeindeeigenes Grundstück zur Verfügung stellen. Über diesen Höherücken führt eine 110-kV-Leitung in Richtung Umspannwerk bei Plössen, in die mittels eines Netzverknüpfungspunktes die Einspeisung aus dem Speicher vorgenommen werden könnte. „Zunächst war uns ein Einspeisepunkt für das Umspannwerk nahe der Wohnbebauung von Ramlesreuth zugeteilt. Dies konnten wir verhindern. Dazu muss man wissen, dass Umspannwerke privilegierte Bauvorhaben sind, die überall ohne Bauleitplanung errichtet werden können“, erläuterte Bürgermeister Christian Porsch. Es ist geplant daneben einen Batteriespeicher in einer Größe von 160 Megawatt zu errichten. Die Leistung beträgt 80 Megawatt, sodass der Speicher binnen zwei Stunden ge- und entladen werden kann. Porsch stellte heraus, dass der Speicher ein weiterer Baustein des kommunalen Energiekonzeptes ist und für die Pufferung von regenerativ erzeugten Stroms sinnvoll ist. Mit dem Speicher kommt man der Forderung nach nicht nur den Strom vor Ort zu erzeugen, sondern auch in der Gemeinde vorzuhalten und Stromspitzen zu bedienen. Der Speicher kann netzdienlich betrieben aber auch durch vor Ort erzeugte Energie ge- und ins Netz entladen werden. Für den netzdienlichen Betrieb erhält der Betreiber ein Vorhalteentgelt, da der Speicher nur teilweise gefüllt und entleert wird. Ziel des Betreibers sollte eine Mischung der vorbeschriebenen Nutzung sein. Das für den geplanten Speicher genutzte Grundstück liegt inmitten zweier Waldgrundstücke und soll zusätzlich eingegrünt werden. Der dort liegende Bolzplatz wird seit Jahren nicht mehr als solcher genutzt. Im Rahmen des Aufstellungsverfahrens sollen auch zwei Aussichtspunkte in Richtung Creußen und Speichersdorf geschaffen werden. Grundvoraussetzung für den Speicherbau ist eine Netzverträglichkeitsprüfung, die erst durch das Bayernwerk eingeleitet wird, wenn die Kommune einen Aufstellungsbeschluss für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan gefasst hat. Im Rahmen der Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung wird unter anderem auch eine Umweltverträglichkeits- und Brandschutzprüfung erfolgen. Die Speicheranlage mit Umspannwerk wird in Containerbauweise errichtet. Der Rathauscehf wusste, dass solche Anlagen auch im gesamten Landkreis und Nachbargemeinden entstehen werden. Porsch ergänzte, dass er bereits mit dem Frankenberger Verein Hideaway gesprochen hat, der auf dem Höhenrücken ihren Johannisfeuerplatz hat. Aufgrund der exponierten Lage, dazu im Waldgebiet, ohne Löschwasseranschluss, ist das Abbrennen zunehmend schwierig. In der Diskussion wurde herausgestellt, dass die Gemeinde darauf einwirken sollte, dass der Betrieb der Speicheranlage nicht nur aus monetären Gründen erfolgen soll, sondern zum Vorhalten und Liefern regenerativ erzeugter Energie eingesetzt wird. Nach erfolgreicher Netzverträglichkeitsprüfung soll die Firma Primus ihr Betreiberkonzept der Gemeinde vorstellen. Die Bevölkerung wird über das geplante Speichervorhaben informiert. Der Gemeinderat beschloss einstimmig den vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufzustellen und das Aufstellungsverfahren einzuleiten.