Bahnsteigneubau Haidenaab-Göppmannsbühl

Der neue Haltepunkt der Deutschen Bahn AG in Haidenaab/Göppmannsbühl ist fertig. Die Gemeinde sorgte auf eigene Kosten für die barrierefreie Erreichbarkeit des Bahnsteigs Haidenaab

Im Rahmen eines gemeinsamen Besichtigungstermines mit Vertretern der Gemeinde, der Bahn AG und der Baufirma Markgraf fand die offizielle Inbetriebnahme des neu ausgebauten Bahnsteiges der beiden Ortschaften Haidenaab und Göppmannsbühl am Donnerstagvormittag statt. Bürgermeister Christian Porsch hieß neben zahlreich erschienenen Gemeinderäten besonders Andreas Schubert von der Deutschen Bahn AG, die beiden Vertreter der ausführenden Baufirma Markgraf sowie ein Kamerateam des Bayerischen Rundfunks und weitere Medienvertreter willkommen. Porsch führte aus, dass die beiden Bahnsteige samt taktilem Leitsystem und neuester Info-Technik in kurzer Bauzeit von Juli bis Oktober komplett neu hergestellt wurden. Ein großer Wehrmutstropfen für die Gemeinde war jedoch, dass der barrierefreie Zugang auf Haidenaaber Seite durch die Bahn AG nicht gebaut wurde. „Deshalb haben wir im Gemeinderat entschieden den barrierefreien Bahnsteigzugang in eigener Regie herzustellen“, so Porsch. Der Kommune war dies wichtig, um die Erreichbarkeit beider Bahnsteige allen Bahnnutzern zu gewährleisten. Ein besonderer Aspekt war dabei die barrierefrei ausgebaute Jugendstätte des Kreisjugendrings Bayreuth in Haidenaab, die vor allem von Jugendgruppen mit Handicap aus dem Großraum Nürnberg stark frequentiert wird. Die Gemeinde hat 260.000 Euro Baukosten auf sich genommen, um den Bahnsteig auch für junge Familien mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer mittels Rampe problemlos erreichbar zu gestalten. Die Gemeindekasse hat dazu einen Zuschuss in Höhe von 208.000 Euro aus dem Sonderbaulastprogramm Bayerns beantragt. Porsch betonte zum Bauablauf das problemlose Miteinander mit der ausführenden Baufirma Markgraf und der Bahn AG. Nach der Erläuterung von Andreas Schubert von der Deutschen Bahn AG bestanden bisher beidseits der Bahnlinie Erdbahnsteige und Betonwartehäuschen ältester Art. Mit den beiden neuen Bahnsteigen entstand eine neue Verkehrsstation, die jetzt auch als Personenbahnhof in der neuen Bahnstruktur betreut wird. Die beiden Außenbahnsteige wurden komplett mit taktilen Leitstreifen und neuester Leit- und Info-Technik hergestellt. Die vorgeschriebene Bahnsteighöhe beträgt 55 Zentimeter und die Länge von 120 Meter auf gepflasterter und ebener Zustiegsfläche. Der Haltepunkt ist mit einem Wegeleitsystem neuester Generation samt Ergänzungsanzeige und Lautsprecher ausgestattet. Beide Bahnsteige sind neu beschildert und erhielten eine neue Beleuchtungsanlage. Jeder Bahnsteig bietet eine Wetterschutzanlage aus Glas. Die Sperrpause der Bahnstrecke betrug drei Wochen. Die Fahrplanaushänge laufen aus. Zur Barrierefreiheit wies er auf die Ausbaurichtlinien der Bahn hin. Sie legen fest, dass nur bei einer Nutzerfrequenz von 1.000 Personen diese baulich hergestellt wird. Laut Bahnstatistik sind es acht Personen. Zudem ist es im vertretbaren Aufwand möglich den künftig barrierefreien Bahnhof Speichersdorf zu erreichen. Er zollte deshalb Respekt für die Initiative der Gemeinde eine barrierefreie Rampe auf eigene Kosten herzustellen. Die bahnseitigen Baukosten betrugen insgesamt vier Millionen Euro.

Text: Arnold Koch