Erfolgreiche Verkehrsfreigabe der Bahnbrücke West

Die Bahnbrücke West ist offiziell für den Verkehr freigegeben. Mit einem Straßenfest feierten Behörden und Bürger die Einweihung des 10-Millionenprojekts

Nach dem Bau der Ortsumgehung der Bundesstraße B 22 vor 25 Jahren ist die Fertigstellung der Bahnbrücke zwischen Speichersdorf Nord und Süd die zweitgrößte Investition in die Verkehrsinfrastruktur in der Gemeinde. Bei bestem Festwetter eröffneten die Speichersdorfer Musikanten unter Leitung von Norbert Lottes den Festkommers mit musikalischem Schwung auf dem als Biergarten genutzten Park & Ride-Parkplatz in der Bahnhofstraße. 1. Bürgermeister Christian Porsch hieß dazu eine große Zahl Kirchenlaibacher und Speichersdorfer Bürgerinnen und Bürger willkommen. Als Ehrengäste begrüßte er den Bayerischen Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr Christian Bernreiter, Landrat Florian Wiedemann, DB-Abteilungsleiter Bahn- und Ingenieurbau Daniel Cifrain und Projektleiterin Johanna Schmidt, Abteilungsleiter Dipl.Ing. Johannes Fürst von der Baufirma Porr Bau GmbH samt Mitarbeiter, Leiter des Staatlichen Bauamtes Bayreuth Uwe Zeuschel und Mitarbeiter, Altbürgermeister Manfred Porsch samt Mitglieder des Gemeinderates, Mitarbeiter der Firma Dumler, die beiden Geistlichen Sven Grillmeier und Johannes Kühn, Behindertenbeauftragten Markus Vogel.

„Heute ist ein freudiger und lang ersehnter Tag für unsere Gemeinde. Wir haben 15 Monate Umwege genommen, Baustellenlärm und -staub ertragen. Das hat nun mit der offiziellen Verkehrsfreigabe ein Ende. Danke für die gezeigte Geduld und Verständnis“, freute sich das Gemeindeoberhaupt.

Die alte Bahnbrücke hatte 115 Jahre lang ihren Dienst getan. Die Baumaßnahme kostete rund zehn Millionen Euro. „Breiter, kürzer und heller. Die Verkehrssicherheit wurde deutlich verbessert und die Brücke kann barrierefrei durchquert werden. Das Bindeglied unserer beiden Ortshälften ist wieder hergestellt“, erläuterte Porsch. Kopfzerbrechen machte die Verlegung der Versorgungsleitungen. Mittels Durchbohrung außerhalb des Brückenbauwerkes wurde das Problem gelöst. Das anfallende Grundwasser wird in einen Vorfluter gepumpt. Der Einschub im Herbst letzten Jahres war ein Höhepunkt der Baumaßnahme. Der Bauzeitenplan wurde eingehalten. Sein Dank galt der Deutschen Bahn, dem Freistaat und allen beteiligten Baufirmen für die gelungene Fertigstellung. Er prognostizierte den Ausbau der Bahnbrücke Ost mit Start in 2026. Das gemeinsame Bestreben die Elektrifizierung der Bahnstrecke Nürnberg-Marktredwitz muss bei allen Akteuren nun oberste Priorität genießen.

„Ich war bestens über das Bahnbauvorhaben informiert. Meine beiden Söhne leben hier.  Das neue Brückenbauwerk schafft die 115 Jahre Lebensdauer der alten Brücke. Lärm und sonstige Baubelastungen wurden durch neue Bauweise minimiert“, so Staatsminister Christian Bernreiter. Die Kosten teilten sich der Freistaat mit 6,2, die Gemeinde mit 736.000 und die Deutsche Bahn mit 2,8 Millionen Euro. Als nächstes soll der Bahnhof Kirchenlaibach auf 170 Meter Länge in 2025 barrierefrei mit Kosten von neun Millionen Euro ausgebaut werden. Bayern zahlt dazu eine Million Euro. Das Thema Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale riss der Staatsminister kurz an. Das Kosten/Nutzenverhältnis wurde nun auf 1,0 festgelegt. Die Strecke ist damit wirtschaftlich. Die Maßnahme wird weiter vorangetrieben. Die Neigezugtechnik wird mit der Bestellung einer neuen Zuggeneration mit Wasserstoffantrieb forciert, der auch mit Batteriebetrieb fahren kann. „Die Erneuerung der Brücke stellt ein erfolgreiches Gemeinschaftsprojekt mehrerer Beteiligten dar“, erklärte Daniel Cifrain, der sich bei allen Baustellenkräften für die gute Zusammenarbeit bedankte. Er wies auf die aktuell laufende Erneuerung eines Bahndurchlasses auf der Südseite des Bahnhofsgeländes und die in nächster Zeit anstehenden Umbauarbeiten zu barrierefrei erreichbaren Bahnsteigen hin, die in 2025 fertig sein sollen. Der Neubaubeginn der Bahnbrücke Ost ist 2026 geplant.

Johannes Fürst erinnerte an den Einschub der mehr als 1.000 Tonnen schweren Stahlbetonbrücke im Herbst letzten Jahres in die Bahntrasse, der von vielen Zuschauern beobachtet wurde und auf You Tube angesehen werden kann. Er dankte der Gemeinde für die breite Unterstützung, der Bevölkerung und der Deutschen Bahn AG für die reibungslose Kooperation.

Nach dem Festreden sprachen die beiden Geistlichen die Segensgebete und dankten für die unfallfreie Baumaßnahme. Nach dem Festkommers marschierten die Festgäste gemeinsam zum Brückenbauwerk. Dort durchschnitten die am Brückenbau beteiligten Vertreter der Firmen, Bahn AG und Gemeinde das rote Band und die Geistlichen segneten das gelungene Bauwerk. Zurück auf dem Festplatz fanden sich die Besucher bei sonnigem Wetter zum gemütlichen Teil ein und nutzten das Zusammentreffen zu gemeinsamen Gesprächen.

Für die Verpflegung sorgte der TSV Speichersdorf zu Preisen der 80iger Jahre, die für einen Ansturm am Getränke- und Grillstand sorgten.